Recherche im Netz | Kapitel 5

Debatte

Hektor Haarkötter | Suchen und Finden: Wir googeln nicht zuviel, sondern zu schlecht
Die Suchmaschine der Firma Google dominiert nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern weltweit derart, dass der Suchmaschinen-Spezialist Wolfgang Sander-Beuermann von der Leibniz-Universität Hannover feststellt: „Der Markt ist zerstört“ (Meier 2012). Nicht nur bei der einfachen Websuche hat Google die Nase vorn: Durch eine Vielzahl von Zusatzangeboten und Firmenzukäufen wie die Videoplattform Youtube oder den Werbevermarkter Doubleclick erstreckt sich Googles Einfluss heute beinahe über das gesamte Internet. Für Jeff Jarvis ist der Erfolg von Google so beispielhaft, dass seiner Meinung nach jeder, der im Internet reüssieren wolle, sich fragen müsse: „Was würde Google tun?“ (Jarvis 2009)

Der Erfolg hat auch mit der Qualität von Google zu tun: Auch wenn Google keine Zahlen mehr zu diesem Thema veröffentlicht, kann man davon ausgehen, dass Billionen von Webseiten indiziert sind. Sie stehen in Google-Rechenzentren, die quer über den Globus verteilt sind, ständig für die Internetrecherche zur Verfügung, um das selbsterklärte Ziel zu verwirklichen, jede Suchanfrage innerhalb einer halben Sekunde beantwortet zu haben. In einem berühmt gewordenen 10-Punkte-Plan („Ten things we know to be true“) hat Google dieses Selbstverständnis formuliert: „Großartig ist für uns noch nicht gut genug“ (Google Inc. O.J.). Google dürfte seine Ziele, was die Internetsuche angeht, erreicht haben: Es gibt schlicht keine bessere Suchmaschine. Wer sich im Internet auskennen will, muss sich mit Google auskennen. Und das gilt gerade auch für Journalisten.

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