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„Wir Journalisten haben zwanzig Jahre lang gepennt. Wir haben in den letzten zwanzig Jahres mehr geschlafen als die Verleger“, bekannte Spiegel-Autor Cordt Schnibben bei der Jahrestagung des „Netzwerks Recherche“ im Juni 2013 in Hamburg. „Aufbruch im Umbruch“ war die Tagung überschrieben, und in diesem Sinne appellierte Schnibben an seine Kolleginnen und Kollegen, ihren eigenen Kopf zu benutzen: Sie sollten Journalismus vom Nutzer sowie vom Gerät her denken, also aus dem Zusammenwirken von Print, Online, Smartphone und Tablet, und kreativ mitgestalten und mitüberlegen, wie Journalisten in veränderten Medienlandschaften ihre Aufgaben erfüllen. Darin liegt ein Auftrag sowohl für die Ausbildung und Weiterbildung als auch für die Diskussion über Journalismus und dessen Stellenwert in der Gesellschaft. An diesem Punkt setzt diese Buchreihe an. Sie bietet zeitlose Konzepte für innovativen Journalismus.
- Innovation heisst, neue Ideen erfolgreich umzusetzen und damit die Zukunft aktiv zu prägen und formen.
- Zeitlos bedeutet, dass zwar wichtig ist und bleiben wird, kompetent im Netz recherchieren zu können. Aber ebenso gut müssen Journalisten, die recherchieren und Qualitätsarbeit leisten, die klassischen Werkzeuge beherrschen, also etwa Menschen zu befragen oder an Schauplätze zu gehen.
Die Reihe „Journalismusatelier. Zeitlose Prinzipien für innovativen Journalismus“ richtet sich an:
- jüngere Menschen und Dozierende in Journalistik-Studiengängen.
- redaktionelle Führungskräfte sowie an alle Redakteure und Reporter.
- Profis aus angrenzenden Berufsfeldern (Medienmanagement, Public Relations).
- Entscheider aus Tätigkeitsfeldern, die von Medien beobachtet werden (Wirtschaft, Politik, Kultur, Sport etc.),
- ein breites Publikum, das wissen möchte, wie sich professioneller Journalismus in der täglichen Arbeit organisiert, vernetzt und abgrenzt – und die Qualität und Vitalität des demokratischen Diskurses prägt. Kurzum: Sie richtet sich an alle, denen die Rolle der Medien in unserer Gesellschaft nicht gleichgültig ist.
Die Reihe „Journalismus-Ateliers. Zeitlose Prinzipien für innovativen Journalismus“ hat drei Ziele. Sie will:
- Die berufliche Aus-und Weiterbildung im Bereich der gedruckten, der elektronischen und der Online-Medien zeitgemäss und innovationsbewusst fördern.
- Erfahrungen der Praxis und die Erkenntnisse der Forschung verschiedenartiger Disziplinen problem-und themenzentriert verknüpfen und nutzbar machen.
- Zum gesellschaftlichen Diskurs über Journalismus, über Medien und über Öffentlichkeit beitragen.
Das Konzept hat drei Säulen:
- Zukunfts-und Innovationsorientierung: Viele der aktuellen Veränderungen im Journalismus sind Chancen, die man professionell und bewusst nutzen und trainieren muss, und zwar immer ergänzt und abgestimmt mit den klassischen journalistischen Fertigkeiten. Wer dies kann, erhöht seine individuellen Chancen massiv, als professioneller Journalist weiterhin gefragt (und beschäftigt) zu sein.
Der Einsatz von Social Media etwa bringt dem Journalismus neue Chancen für die Interaktion mit seinem Publikum. Oder Recherche-Netzwerke für grenz- und themenübergreifende Recherchen profitieren durch neue technische Möglichkeiten. Dazu gibt es beispielsweise sehr erfolgreiche Beispiele, aber auch Prinzipien, die man kennen muss – und von denen man beispielsweise in einem der Bände dieser Reihe erfahren wird.
- Ateliercharakter: Im Fokus ist ein hoher unmittelbarer Praxisnutzen. An konkreten Beispielen wird begreifbar, wie Innovationen für die journalistische Arbeit im Alltag genutzt und wie Traditionen des journalistischen Handwerks gepflegt werden können.
„Learnings“ am Kapitelende, Checklisten für die Selbstevaluation, weiterführende Links zu Interformationsplattformen, Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Diskurselemente, die wir aus dem e-Learning kennen (Blogs, Foren), sollen dazu beitragen, das Erlernte zu verinnerlichen.
- Denkstube: Es wird in jedem Band jeweils soviel theoretischer Hintergrund gegeben, wie nötig ist, um Zusammenhänge im Kern zu verstehen. Ziel ist, nicht nur zu handeln, sondern auch reflektiert begründen zu können, weshalb die jeweilige Handlung so richtig ist.
Diesem Theorie-Praxis-Transfer widmen sich bereits zahlreiche Lehrbücher aus der Medien-und Kommunikationswissenschaft. Unsere Reihe unterscheidet sich, indem sie nicht primär von einer wissenschaftlichen Perspektive ausgeht, sondern dem Prinzip der Transdisziplinarität folgt.
Die Bände orientieren sich an Problemen und Handlungsnotwendigkeiten. Es wird gefragt, was in der „eigenen“ (Medienwissenschaft), aber auch, was in anderen Disziplinen konkret vorliegt, um ein praxisrelevantes Problem fundierter angehen zu können. Dazu kann beispielsweise gehören, sich von Archäologen, Polizisten etc. erklären zu lassen, wie sie recherchieren. Oder von Fotografen, Bildhauern und Malern, wie sie porträtieren. Linguisten kennen die Prinzipien des Storytellings, oder von Psychologen wissen wir, wie man angemessen umgeht mit traumatisierten Menschen, denen Journalisten an vielfältigen Plätzen begegnen können – am Unfallort, bei einer Naturkatastrophe, einem Gerichtsprozess etc.
In jedem Band wird:
- die gesellschaftliche relevante Problematik des angesprochenen Phänomens und die Hauptdiskussionslinien aufgezeigt,
- das, was die Forschung unseres Fach dazu meint,
- erhält Raum, was wir aus anderen Disziplinen schöpfen können.
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