Die Feinmechanik der Recherche: was können Journalisten von anderen lernen? (RiN 4)

Recherche im Netz| Kapitel 4

Marlis Prinzing

Kurzzusammenfassung
Der Blick auf die Arbeitsweisen von Anderen ermöglicht Erkenntnisse für das Spezielle des eigenen, journalistischen Arbeitens und liefert Anregungen, seine Recherchetechniken zu verfeinern, was die  Sechs-Punkte-Learning-Liste am Kapitelende unterstreichen will. Zugleich zeigt ein solcher Perspektivenwechsel, dass man mit seinen Problemen nicht alleine da steht. Die Seriosität der Quellen ist etwa für Ägyptologen ein geradezu klassisches Problem. Denn, so die Forscherin Susanne Bickel, das Fach sei ein großes Tummelfeld, Fehler mehren sich, auch weil Leute falsch angeschriebene Reisebilder ins Netz stellen. Im Studium habe daher ganz hohen Stellenwert zu vermitteln, wie man systematisch Informationen prüft, in einen sinnhaften Zusammenhang stellt sowie wie man Ägyptologie und Ägyptomanie unterscheidet. Wichtig ist der Forscherin, dies nicht als Kritik an Laien aufzufassen. Im Gegenteil: Sie seien oft wichtig, auch um Kontexte zu bestimmen. Die Trennlinie zieht sie an anderswo: Mystikern wolle man nicht aufsitzen.

Lernziele:

  • Wer sich bewusst Arbeitsroutinen anderer, recherchierender Berufe anschaut, kann dort Anregungen sowie Instrumente finden, die den eigenen Recherchehandwerkskasten sinnvoll ergänzen.
  • Es gibt Fach-Logiken. Wenn Journalisten in anderen Fachbereichen recherchieren, ist es nützlich, sich zunächst in deren Logiken und Spezifika einzuarbeiten, um besser zu verstehen.

Bücher zum Thema:

Recherche im Netz