Spannungsfelder des narrativen im Journalismus (KdS 4)

Die Kunst der Story | Kapitel 4

Michael Haller

Kurzzusammenfassung
Multimedia, Storytelling, Erzählen: In der crossmedialen Welt, die Print und Online zusammenführt, experimentieren die Medienmacher mit neuen Formen des Geschichtenerzählens. Neu vor allem ist die Einbindung des Lesers/Users, der nun selbst entscheiden kann, wie tief er ins Thema einsteigen möchte. Das große mit diesen neuen Techniken verbundene Risiko ist indessen altbekannt: Es ist die Neigung der Erzähler, die Wirklichkeitsbeschreibung so umzubauen, bis sie zu der spannenden Geschichte passt, die man eigentlich erzählen möchte. Dem gegenüber erwarten die Leser und User vom Journalismus, dass er die Grenze zwischen Fakten und Fiktionen streng einhält und die Welt so beschreibt, wie er sie tatsächlich erfahren und erlebt hat.

Damit beides gelingt, müssen die Verfasser von Features und Reportagen einige handwerkliche Grundsätze einhalten. Der wichtigste lautet: Nutze stets genau die Darstellungsform, die erstens zum Thema, zweitens zum fraglichen Medium (= Channel) und drittens zu den Erwartungen des jeweiligen Publikums passt.

Lernziele:

  • Die Merkmale und Eigenheiten des crossmedialen Erzählens („Scrolly- telling“) kennenlernen und einordnen.
  • Die Dualität zwischen tatsachenorientierten und imaginären Erzählformen unter erzähltheoretischem Blickwinkel erfassen.
  • Die Funktionalität journalistischer Darstellungsformen in ihrer Spezifik
    verstehen und anwenden.
  • Die Kernfunktionen erzählender Formen im crossmedialen Journalismus anwenden und an Beispielen nachvollziehen.

Debatte

Bücher zum Thema:

Die Kunst der Story